Erfolgreiche Kärntner Manager erzählen: Führung mit Mut und Zukunftsgeist

Wo sonst die Aufsichtsräte der Bank tagen, lud Juhasz im Rahmen der JI-Reihe „Erfolgreiche Kärntner Manager erzählen…“ zum offenen Dialog über die Rolle von Führung in Zeiten des Wandels.

Aus einer Industriefamilie in die Finanzwelt
Nikolaus Juhasz stammt aus einer traditionsreichen Grazer Industriellenfamilie, deren Wurzeln in der Eisengießerei lagen. Nach Studium und einer lehrreichen Trainee-Zeit in der damaligen Creditanstalt führte ihn sein Weg nach Kärnten, wo er seit vielen Jahren die Entwicklung der BKS Bank mitprägt – seit 2021 im Vorstand, seit 2024 als Vorsitzender. In seinen Ausführungen zeigte sich, dass ihn seine Laufbahn durch unterschiedlichste Phasen des Finanzwesens geführt hat – von Umbrüchen und Krisen im Bankensektor bis hin zu einer stetig zunehmenden Regulierungsdichte. Aus all diesen Erfahrungen formte sich eine klare Führungsphilosophie: Führung bedeutet Mut, Verantwortung und die Bereitschaft, Zukunft aktiv zu gestalten.

Verantwortung übernehmen, Entwicklung fördern
Juhasz steht für eine Haltung, die auf Eigenverantwortung und Lernbereitschaft setzt. Entwicklung beginne dort, wo Bequemlichkeit endet. Junge Talente sollten, so sein Appell, Herausforderungen nicht scheuen, sondern als Chance begreifen. Ebenso betonte er die Bedeutung von Feedback als zentrales Führungsinstrument – nicht nur, um zu lernen, sondern auch, um gemeinsames Wachstum zu ermöglichen. Im Gespräch mit den Mitgliedern der Jungen Industrie hob der Vorstandsvorsitzende hervor, dass erfolgreiche Führung auf Einbindung statt Belehrung beruht. Junge Menschen müssten Freiräume zur Gestaltung erhalten, aber auch klare Orientierung. Lösungsorientierung zu fördern und zu fordern sei dabei ein wesentliches Element moderner Führung, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Transformation.

Visionen und gemeinsame Zielbilder
Neben individueller Entwicklung brauche es auf gesellschaftlicher Ebene gemeinsame Visionen und verbindende Zielbilder, die Europa und seine junge Generation wieder stärker begeistern. Juhasz stellte in diesem Zusammenhang das Gedankenexperiment an, wie es gelingen kann, Tausende junge Menschen für ein gemeinsames Zukunftsthema zu mobilisieren – ähnlich wie bei großen kirchlichen europäischen Jugendtreffen. Daraus entstand im Dialog eine lebhafte Diskussion über die Bedeutung eines positiven europäischen Narrativs, das Mut macht und wirtschaftliche wie gesellschaftliche Dynamik neu belebt. Abschließend richtete Juhasz den Blick auf aktuelle Chancen, die sich gerade im Süden Österreichs bieten. Mit der Koralmbahn und dem entstehenden Wirtschaftsraum zwischen Kärnten und der Steiermark eröffnen sich neue Perspektiven für Unternehmen, für Innovation und für mehr Zusammenarbeit. Solche Projekte, so Juhasz, zeigen, wie wichtig es ist, Chancen zu erkennen und aktiv zu nutzen, und das mit Verantwortung, Gestaltungswillen und Zuversicht.