Oberösterreich

Cyber-Kriminalität: Unternehmensrisiko der Zukunft?

Im Rahmen der Online-Diskussion „What the Hack?! Cybercrime kann jeden treffen“ der Jungen Industrie OÖ, erläuterten drei hochrangige Experten die gegenwärtige Bedrohungslage.

Hinsichtlich des rasant fortschreitenden digitalen Wandels von Wertschöpfungsketten, Produktions- und Geschäftsprozessen besonders in Zeiten von Corona, nehmen die Herausforderungen bei der Bekämpfung von Cybercrime deutlich zu. Um über die aktuelle Bedrohungslage und welche Strategien Unternehmen und die Politik zur Verringerung des Cyberrisikos verfolgen können, zu informieren, diskutierte die Junge Industrie OÖ in Kooperation mit der Jungen Wirtschaft und der Oberbank dieses Thema in einem ihrer diesjährigen Online-Mainevents „What the Hack?! Cybercrime kann jeden treffen“ mit drei hochrangigen Referenten.

Laut FH-Professor Robert Kolmhofer (Leiter des Departments Sichere Informationssysteme FH OÖ) wären durch das Corona-Virus für viele Videokonferenzen, Home-Office und E-Learning zum Alltag geworden, wodurch in vielzähligen Unternehmen, geordnete und strukturierte IT-Verhältnisse verloren gegangen seien. Viele Internet-Betrüger hätten effektiv den erhöhten Gebrauch privater Endgeräte, sowie Internet-Zugänge und E-Mail-Accounts ausgenutzt, um eine beinah explosive Erhöhung von Malware-Anwendungen zu verursachen. Die Cyber-Kriminalität sei allumfassend betrachtet im letzten Jahr um fast 45 Prozent auf somit ca. 28.000 angezeigte Cyber-Straftaten angestiegen, hingegen die Aufklärungsquote im Gegenzug in den letzten zehn Jahren auf rund 35,8 Prozent gesunken sei, betonte Walter Unger (Leiter Abt. Cyber Defence & IKT-Sicherheit im Bundesministerium für Landesverteidigung). Er erläuterte ebenso, dass besonders gut ausgebildete, technikaffine Menschen, die ihr Wissen in die Praxis umwandeln können, Technik verstehen und weiterentwickeln können, essentiell wären, um gegen Cyberkriminelle effektiv vorgehen zu können. Um bildlich darzustellen, wie einfach Hacker mithilfe gefälschter E-Mails, Webseiten oder Kurznachrichten, in denen sie sich als vertrauenswürdige Kommunikationspartner ausgeben, an persönliche Daten eines Benutzers gelangen können, führte Roland Pucher (Senior Manager, Cyber Security & Digital Forensics BDO Consulting GmbH) dies mit einer eindrucksvollen Live-Phishing Demonstration vor.