Kärnten

Transformation zu papierbasierter Verpackung

Mondi Frantschach produziert hochwertigen Zellstoff und Spezialpapiere, mit welchen Verpackungslösungen für unzählige globale Industrien und Konsumenten geschaffen werden. Vertreter der Jungen Industrie nutzten die Gelegenheit, sich die Produktion genauer anzusehen. 

Mitte März besuchte eine Delegation der Jungen Industrie Kärnten das Zellstoff- und Papierwerk Mondi in Frantschach. Seit mehr als 140 Jahren gibt es den Standort, das Aufarbeiten und Verkochen von Zellstoff hat große Tradition, berichtet der kaufmännische Geschäftsführer Tobias Sollanek. Natürlich sind die heute dabei angewandten Technologien in keiner Weise mehr vergleichbar mit jenen aus der Vergangenheit. Moderne Zellstoffwerke bilden einen geschlossenen Regelkreis, Ressourcen und Zusatzstoffe werden hocheffizient eingesetzt und im Kreislauf gehalten. In Frantschach produziert man im Werk selbst die nötige Energie für alle Produktionsschritte und kann darüber hinaus die angrenzende Stadt Wolfsberg mit Fernwärme versorgen. An dem vollintegrierten Produktionsstandort werden Zellstoff und Papier hergestellt, eine der drei riesigen Papiermaschinen geht auf Hilfsgelder aus dem Marshall-Plan nach dem zweiten Weltkrieg zurück, wie der Leiter der Papierfabrik, Jürgen Paulitsch, beim Werksrundgang erzählt. Über 90 Prozent der Produktion aus Frantschach gehen heute in den Export.

Spezial-Kraft-Papiere
Wenn der Paketbote läutet und den Einwohnern eine Lieferung vom global beliebten größten Online-Versandhändler übergibt, dann ist die Ware immer häufiger in widerstandsfähige Papiersäcke verpackt. Das Papier dazu kommt aus dem Lavanttal. Diese Kraft-Sackpapiere erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, helfen sie doch, das Transportvolumen gegenüber Verpackungskartons zu reduzieren. Übrigens wird weltweit, aber insbesondere aber in Europa und im Nordafrikanischen Raum zum Beispiel Sackzement in Frantschacher Kraftpapier verpackt. Die großen Papiervolumina werden dabei mit Bahn und Schiff transportiert, ein wichtiger Beitrag zur CO2-Bilanz in der Lieferkette. Überhaupt tragen Produktlösungen von Mondi maßgeblich dazu bei, den Anteil an Plastik in Verpackungen zu reduzieren. Und schon in wenigen Jahren könnten Alu- oder Plastikkapseln für Kaffeemaschinen durch papierbasierte Trägerschalen ersetzt werden – in Frantschach wird bereits an der Entwicklung solcher gearbeitet.

R&D und stetige Investitionen
Der Mondi-Konzern ist weltweit tätig und beschäftigt rund 22.000 Menschen. In Frantschach sind es 450 Mitarbeiter, die rund um die Uhr und das ganze Jahr über die Produktion am Laufen halten. Und am Lavanttaler Standort gibt es außerdem eine Forschungsabteilung, die als konzernweites Kompetenzzentrum Entwicklungsarbeit in den Bereichen Recycling, Produktanwendungen oder auch Lebensmittelverpackungslösungen leistet. Ebenso herausfordernd dabei ist der globale Wettbewerb und die Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter. Mit jährlichen Investitionen in Erneuerungen und Verbesserungen am Standort in der Höhe von rund 20 Millionen Euro und konsequenter eigener Lehrlings- und Fachkräfteausbildung begegnet der Kärntner Papier-Gigant diesen Herausforderungen erfolgreich. Mit immer weiterer Spezialisierung und Produktentwicklung sichern die Frantschacher ihre Position und durchdringen die Verpackungswelt mit ihren Spezialpapieren.