Kärnten

Spezialitätenladen eines Weltkonzerns

Junge Industrie besucht das Feuerfest-Werk von RHI Magnesita in Radenthein

Seit über hundert Jahren wird in Radenthein bzw. auf der angrenzenden Millstätter Alpe Magnesit abgebaut. Noch heute gewinnen 8 Kumpel unter Tage den Rohstoff, der mit einer Seilbahn zur Weiterverarbeitung in das Werk im Zentrum von Radenthein geliefert wird. Heute wird das gewonnene Magnesit allerdings zu Rohstoffen für die Bauindustrie und Futtermittelkauster, der höchste Ansprüche erfüllt, weiterverarbeitet und vermarktet.

 Kunden aus aller Welt

Die Herstellung der weltberühmten Feuerfest-Produkte erfolgt im Kärntner Werk mit speziell angelieferten Rohstoffen, denn die hunderten verschiedenen Rezepturen und tausenden unterschiedlichen Steinformen, welche hier gepresst und gebrannt werden, erfordern besondere Zuschlagsstoffe und Ausgangsmaterialien. Die Kärntner Fertigungsstätte der RHI Magnesita ist das Spezialitätenwerk im weltweit agierenden Konzern. Über 700 Kunden aus aller Welt bestellen hier Feuerfest-Produkte, die höchste Qualitätsanforderungen erfüllen und für besondere Einsatzbereiche, beispielsweise in der Stahl- oder Glasherstellung, herangezogen werden.

 Digital Flagship

Historisch gewachsen befindet sich das Werk mitten im Ort Radenthein, Wohnsiedlungen sind teils nur einen Steinwurf entfernt. Außerdem ist die Region Millstätter See touristisch stark. Deshalb ist es für die Verantwortlichen am Produktionsstandort eine Selbstverständlichkeit, dass alle Umweltauflagen und Lärmgrenzen deutlich unterschritten bzw. übererfüllt werden. Darauf weist JI-Mitglied Julia Falle, während sie die JI-Gruppe durch das Unternehmen führt, mehrmals hin. Ebenso auf das Prinzip „safety first“, denn jeder Mitarbeitende soll nach der Arbeit wieder sicher und gesund zu seiner Familie heimkehren können. Falle ist am Standort für Umwelt-, Energie- und Compliance-Themen verantwortlich und geht sichtlich in diesen Aufgaben auf. Begeistert berichtet sie außerdem, dass Radenthein im Konzernverbund (weltweit 47 Standorte mit insgesamt 20.000 Mitarbeitenden) das Digital Flagship Plant sei. Ein vollintegriertes MES (Manufacturing Execution System) wird etabliert und erprobt, um das Werk noch effizienter zu machen. Schon heute sind der Grad der Automatisierung und Robotereinsatz hoch, doch nun geht man die nächsten erfolgreichen Schritte der Digitalen Transformation. Was heute dabei im kleinen Oberkärntner Ort erdacht wird, soll später weltweit im Konzern ausgerollt werden. Radenthein ist ein Zentrum der globalen Feuerfest-Industrie.